Das Bollermännle vom Motzacher Wald

 

Im Motzacher Wald lebte oberhalb des Erlochbachs in einer Nagelfluhhöhle ein Männlein, ganz in der Nähe, wo heute noch die Kinder des Waldkindergartens spielen. Es half den armen Bauersleuten der Umgebung bei ihren mühseligen Arbeiten. Dafür verlangte es keinen Lohn. Lediglich ein Mal im Jahr, an Pfingsten, ließ es sich von einem der vielen Bauern einen kleines, grünes „Bollerkärrele“ bauen. Jedes Jahr tat dies ein anderer Bauer. Das Bollermännle mistete einen Stall aus, man hätte mit Lackschuhen darin tanzen können, so sauber war es. Dass er keine Hilfe bekam passte dem reichen Bürger "Folin" nicht. Er hatte schließlich auch einen Landsitz am Schönbühl, doch das Bollermännle hatte ihm nie seine Dienste angeboten. Er folgte dem Männlein also eines Abends und fand es, mit seinem Bollerwagen spielend, vor seiner Höhle am Erlochbach.  Da verspottete er das arme Bollermännle so sehr, dass es bis zum heutigen Tage nicht mehr gesehen ward.  Wenn du also eines Tages einer Gestalt mit einem grünen Bollerwägele begegnest, halte deinen Spott im Zaum, es könnte das „Bollermännle“ sein!

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